Patron der Stadt Rom, der Ritter:innen und Erstkommunionkinder
Ich habe keine Ahnung, wie es so weit gekommen ist! Ich war elf Jahre alt, als meine Mutter starb und mein Vater, völlig überfordert mit seiner eigenen Trauer und mir, mich zu seinem Bruder Dionysios schickte. Mit diesem verließ ich drei Jahre später meine Heimat Phyrgien (in der heutigen Türkei), um nach Rom zu reisen. Dort lebten wir in der Insula Cuminiana am Fuße des Caelius. Meine Familie war offensichtlich nicht die ärmste.
Wir bekamen mit, dass es in unserem Viertel eine Gruppe von Menschen gab, die sich Christen nannten. In ihrer Vorstellung gab es nur einen Gott und dieser war als Mensch am Kreuz gestorben; natürlich nicht, ohne sich vorher genügend als Wanderprediger bekannt zu machen. So weit, so austauschbar.
Was mich aber faszinierte, war, wie sie mit den Ärmsten umgingen. Sie taten Gutes – ohne groß aufzufallen. Aus Neugier versuchten wir, in Kontakt zu kommen. Keine leichte Sache! Aber als wir mal ein Treffen besuchten, waren wir geflasht und wollten mitmachen. Es gab nur ein Problem: Der römische Staat sah in der Bewegung eine Gefahr für die innere Sicherheit. Deswegen wurden sie verfolgt. Im Klartext: getötet.
Ich war überzeugt von ihren Taten und Worten und entschied mich dazu, mich ihnen anzuschließen. Der Chef von ihnen, sie nannten ihn Bischof von Rom, unterwies uns 20 Tage lang, bevor er uns taufte. Mein Onkel schien dadurch Frieden mit sich und der Welt geschlossen zu haben und entschlief noch in derselben Nacht. Und ich? Mich trieb es auf die Straße! Ich wollte genauso handeln und leben wie die Christ:innen!
Es kam, wie es kommen musste: Sie fassten mich. Stellten fest, dass meine Familie wirklich viel Geld hatte und brachten mich direkt zum Kaiser. Dieser sagte was von: so ein Quatsch. Ich erzählte ihm ein paar Sex-Anekdoten von seinen Gottheiten und stellte das Gleiche fest. Das schien ihm nicht zu gefallen. Noch am selben Tag ließ er meinen Kopf vom Körper trennen. Um meinen Körper kümmerte sich die Christin Ottavia. Ohne sie gäb es nichts mehr von mir.
303 starb ich, Pankratius. Ich bin Patron der Stadt Rom, der Ritter:innen und der Erstkommunionkinder. Mit meinem Gedenktag am 12. Mai zähle ich zu den Eisheiligen.
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