Patron der Liebenden
Es lebt sich nicht gut, wenn man das verstecken muss, was einen eigentlich auszeichnet. Ich wurde in Terni geboren, einer kleinen Stadt nördlich von Rom. Dort lernte ich von meinen Eltern das Christentum in einer Zeit kennen, als wir uns vor den Augen anderer verstecken mussten. Meine Eltern waren mir ein Vorbild. Nach außen wahrten sie das Bild von treuen Bürger:innen. Doch wenn keiner hinschaute, versorgten sie die Armen, brachen mit ihnen in ihrem Haus das Brot und teilten die Worte Jesu. Ich folgte ihrem Weg und ließ mich im Geheimen zum Priester ausbilden und weihen.
Zu unserem Glück wankte die Macht in Rom und Claudius übernahm die Regierung. Weil er zu beschäftigt war mit diversen Krisen an den Grenzen, beschloss er, uns Christ:innen nicht weiter zu verfolgen. Nicht, weil er uns mochte, sondern allein, um Kraft für andere Aufgaben zu haben. Es war eine riesige Chance für uns. Denn endlich konnte ich auch laut über das sprechen, was mir so viel Kraft gab. Und ich tat es. Auf jedem Platz, an jeder Straße, bei jeder Gelegenheit sprach ich mit den Menschen über die frohe Botschaft. Ich teilte mit ihnen Brot und Segen und sie teilten mit mir ihr Leben.
Ich segnete die Menschen auf ihren Lebenswegen. Wenn ein Kind kam, wenn eine schwere Aufgabe bevor stand und auch, wenn sie beschlossen, für immer gemeinsam durchs Leben zu gehen. Als Zeichen dafür, dass Gott bei ihnen ist, schenkte ich ihnen eine Blume. Denn mit den Blumen ist es ähnlich wie mit Gottes Segen: Es ist ein vergängliches Zeichen für das, was eigentlich das Herz erfüllt.
Claudius fühlte sich in seiner Macht bedroht. Er hörte Geschichten von mir und fürchtete, noch weiter die Kontrolle zu verlieren. Er hatte zwar keine Kraft, alle Christ:innen zu verfolgen, doch noch genügend Kraft, um laute Christ:innen hinzurichten.
Am 14. Februar 270 wurde ich, Valentin von Terni, enthauptet. Ich habe das sichtbar gemacht, was oft verborgen bleibt.
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