Philipp Neri

Katholischer Reformator · Patron der Humorist:innen

Aus mir hätte etwas werden können, wenn ich auf den Rat meiner Familie gehört hätte. Habe ich aber nicht. Sonst wäre ich, genau wie mein Vater, ein angesehener Notar in Florenz geworden. Man schickte mich auf die Dominikanerschule. Dort lernte ich den alten Leiter Savonarola kennen. Nicht persönlich, denn seine Idee von einer reformbedürftigen Kirche und der politischen Freiheit der Völker gefiel einigen nicht so gut. Sein Leben endete auf dem Scheiterhaufen. Aber seine Lehren und Ideen waren noch greifbar. Nicht im Geld schien mir der Ruhm zu sein.  Mein Vater sah es anders und schickte mich zu meinem Onkel in die kaufmännische Lehre.

Ich verbrachte viel Zeit im angrenzenden Benediktinerkloster und kam immer mehr zu dem Entschluss, dass ich gerne im Leben auf mich allein gestellt sein möchte. So verließ ich meine Stadt und zog arm und mittellos nach Rom. Dort war ich 16 Jahre als Erzieher in der Familie des Galeotto Caccia tätig. Mich trieben immer wieder Erscheinungen der Gottesmutter Maria um. Ich beschloss, dem nachzugehen, und begann das Studium der Theologie.

Ich begriff, dass mein Weg bei den Menschen begann. So brachte ich zwar das Studium zu Ende, aber kümmerte mich bereits während-dessen um die Armen und Bedürftigen der Stadt.

Nach Rom pilgerten vielen Menschen. Die meisten verkauften vorher all ihr Hab und Gut, um sich die Reise überhaupt leisten zu können. Sie hatten nicht mehr als das, was sie mit sich trugen. Ich gründete eine Bruderschaft. Wir kümmerten uns um die Menschen.

Ich war gut, brachte den Menschen Freude und war damit ein exzellenter Missionar. Man wollte mich nach Indien schicken, um dort gegen Armut zu kämpfen. Doch mein Indien war Rom und ich blieb. Ich konnte nur bei den Menschen sein, weil ich spürte, dass Gott ganz in mir ist. Seit einer Erscheinung in den Katakomben des Sebastian waren die zwei Rippen über meinem Herz gewölbt. Jeden Tag war so für mich spürbar, dass Gott bei mir ist.

In Zeiten von Ungewissheiten gab ich den Menschen ein Lächeln und war bei ihnen. Ich lehrte, aber ich war mir nie zu schade, mit anzupacken. Ich gründete Gemeinschaften, war hoher Berater und konnte auch über mich selbst zu lachen.

1595 starb ich, Philipp Neri. Ich bin der Patron von Rom, der Spezialeinheiten der US-Army und der Humorist:innen.

Q:

https://www.heiligenlexikon.de/Literatur/Goethe_Filippo_Philipp_Neri.html
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Filippo_Philipp_Neri.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_Neri

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert