Märtyrer · Patron der Schifffahrer:innen
Ich wurde 1350 als Johannes Welflin in Nepomuk im schönen Böhmen geboren. Mein Vater war Richter, meine Mutter Mutter. Meine Jugend war unauffällig und langweilig. Ich ging den Weg, den man so ging, wenn es mit dem Ausbruch aus dem Ort klappen sollte: Ich ging in die kirchliche Verwaltung. Als sogenannter Familiar, als normaler Gläubiger ohne Weihe, gehörte ich schon früh zum Gefolge des Erzbischofs von Prag. Seit 1369 kannte man mich als Notar und Sekretär aus der Kanzlei des Bistums. Währenddessen bereitete ich mich auf meine Weihe als Priester vor.
Ich wurde Seelsorger und studierte nebenbei das Recht, promovierte zum Doktor und kehrte anschließend in meine Heimat zurück, bis mich 1390 der Erzbischof von Prag zu seinem Generalvikar ernannte. Die Zeit war kirchenpolitisch ganz schön heiß. Sowohl in Rom als auch in Avignon gab es einen Papst, der für sich das Papstamt beanspruchte. Die Zeit der Selbstbeschäftigung nutzte König Wenzel IV., um seine Machtansprüche gegenüber dem Erzbistum geltend zu machen. Er wollte ordentlich Ländereien zurück, uns auf die kirchliche Macht reduzieren und die Hand über die Ernennung von Bischöfen haben.
Doch ich habe nicht jahrelang das Recht studiert, um mich von einem König entrechten zu lassen. Wir griffen zum Äußersten und fanden einen Weg, einen Günstling des Königs zu exkommunizieren. Natürlich nicht ohne ein faires Verfahren! Auch einen Plan des Königs, der vorsah, durch die Übernahme eines Klosters unsere Macht zu beschneiden, scheiterte. Natürlich ganz rechtmäßig!
Dem König gefiel das gar nicht. Und auch wenn wir geschickt agierten, so besaß er doch die Macht auf der Straße. Er ließ mich, den Bischof und andere hochrangige Beamten fangen und folterte uns. Meinem Chef gelang die Flucht. Ich aber zog das schlechteste Los: Meine Herkunft war so unbedeutend, dass der König keinen Eklat im Adel riskierte, wenn ich nicht mehr war. Also ließ er mich, wie es für einen Geistlichen Usus war, von der Karlsbrücke werfen und ertrinken.
1393 starb ich, Johannes von Nepomuk. Ich bin Patron von Tschechien, Böhmen und Bayern, der Beichtväter, Schiffer:innen und aller Brücken. Mein Gedenktag ist der 16. Mai.