Maximilian Kolbe

Ich wurde mit Härte erzogen. Das war auch nötig in der Zeit, in der ich lebte. Mein Heimatland Polen wurde ständig von Deutschland und Russland bedrängt. Mein Vater verlor 1914 sein Leben im Kampf gegen die russischen Besatzer. Auch meine Brüder waren in Geheimorganisationen zur Befreiung Polens aktiv. Ich hatte in meinem Leben zwei Möglichkeiten: Soldat oder Priester. Ich wählte das Priestertum mit der Entschiedenheit eines Soldaten. Denn auch für das Reich Gottes musste in Zeiten von Freimaurern, Freidenkern und Häretikern gekämpft werden.

Ich besuchte eine Schule der Franziskaner und trat im Alter von 17 Jahren bei ihnen ein. Sie schickten mich nach Rom, wo ich Theologie und Philosophie studierte. Entschiedenheit brauchte auch etwas, für das man sich entscheidet. Mich faszinierte Maria. Eine Kämpferin. Entschlossen, das, was von ihr verlangt wurde, anzunehmen und auszuführen. Sie steht für eine unbefleckte Wahrheit! Etwas, das in meiner Umgebung immer wieder angezweifelt worden ist. Zusammen mit anderen Mitbrüdern gründeten wir 1919 die Militia Immaculatae.

Zurück in Polen fing ich an, meinen Traum der Mission zur Wahrheit zu verwirklichen. Ich gründete ein Kloster und ein Pressezentrum. Von dort kämpften wir gegen all die modernen Verwirrungen, die sich zeigten. 1939 überfielen die Deutschen Polen. Mehrfach wurde ich verhaftet. Nicht nur, weil ich eine Stimme hatte, sondern auch, weil wir weit über tausend Juden Unterschlupf im Kloster gewährten. Schließlich kam ich im Februar 1941 nach Auschwitz.

Weil einige Gefangene flüchten wollten, befahl der Kommandant, dass zehn Männer in den Hungerbunker eingeschlossen werden sollten. Ein Todesurteil. Unter den Zehn war auch Franz Gajowniczek. Er schrie laut, hatte Tränen in den Augen und flehte, ihn zu verschonen, damit er irgendwann seine Kinder wieder sähe. Ich trat hervor und tauschte mich ein.

In meiner Zelle betete und sang ich. Denn egal wo Gott mich hinstellt, ich erfülle meinen Dienst. Nach vierzehn Tagen waren immer noch vier von uns am Leben. So wurde die Exekution durch die Giftspritze angeordnet.

Am 14. August 1941 starb ich, Maximilian Kolbe. Vielleicht würde ich heute andere Dinge sagen, aber ich würde genau so wieder handeln.

Q:

https://www.deutschlandfunk.de/vor-125-jahren-geboren-maximilian-kolbe-der-maertyrer-von.871.de.html?dram:article_id=437224
https://www.katholisch.de/artikel/72-nachstenliebe-bis-in-den-tod
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maximilian_Kolbe.htm
https://www.maximilian-kolbe-werk.de/ueber-uns/maximilian-kolbe/

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